Die Gaststätte "Anton Schmitz" auf der Alsstraße in Mönchengladbach-Eicken wird dem gängigen Fussball-Fan nichts sagen, der Verein, der seinen Ursprung dort jedoch hat, umso mehr. Die Rede ist von Borussia Mönchengladbach. Eine Gruppe junger Fussballer hatte sich im November 1899 vom Sportverein Germania abgespalten und gründete den FC Borussia. Wenige Wochen später traten die Männer der Marianischen Jünglings-Kongregation bei, da diese über einen Fussballplatz verfügte. Acht Monate danach sollte einer der erfolgreichsten Klubs des Landes gegründet werden.
Bor. Mönchengladbach .:. Steckbrief
Mannschaft:
Bor. Mönchengladbach
vollst. Name:
Borussia Verein für Leibesübungen 1900 Mönchengladbach
Die Anfänge der Gladbacher Borussia liegen ein wenig im Dunkeln. Am 17.11.1899 bildete eine Gruppe Jugendlicher aus dem Stadtteil Eicken eine lose Spielgemeinschaft ohne Vorstand und Satzung. Bereits im Jahr darauf, genauer am 1.August 1900, gründeten sie dann offiziell die Borussia 1900 M'Gladbach. Obwohl seit 1903 im rheinisch-westfälischen Spieleverband aktiv, wird die Mannschaft erst 1910 offiziell ins Vereinsregister eingetragen.
Der schnelle Aufstieg der Mannschaft bis zur Westdeutschen Meisterschaft wird erst durch den Krieg gestoppt. Die Nachkriegsjahre sind von einem stetigen Auf und Ab des Teams gekennzeichnet. Der Durchbruch gelingt dem Verein, als er 1960 zum ersten Mal Pokalsieger wird. Die internationale Reife lässt allerdings noch auf sich warten: Die Europapremiere misslingt gründlich, als die Gladbacher sich nach einer 0:3 Heimniederlage gegen die Glasgow Rangers auch im Ibrox Park geschlagen geben müssen und mit 0:8 vom Platz gefegt werden. Immerhin können sie sich mit der Gewissheit trösten, als erste deutsche Mannschaft überhaupt am Europapokal der Pokalsieger teilgenommen zu haben.
Die Glanzzeit der Borussia beginnt mit dem triumphalen Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1970. Spielerlegenden wie Jupp Heynckes, Berti Vogts oder Günter Netzer verhelfen der „Fohlenelf“ - wie die junge Mannschaft inzwischen landläufig genannt wird - zur erfolgreichsten Phase der Vereinsgeschichte. Die Kombination aus Förderung junger Talente und mitreißendem Offensivfußball sorgt im In- und Ausland für eine nie geahnte Popularität.
Schon Jahre zuvor hat das Team das Angriffsspiel perfektioniert, zu viele Gegentore verhinderten dennoch bis dato einen Titelgewinn. Dies regte Trainer Weisweiler so auf, dass er mitten in einem Bundesligaspiel auch schon mal in den eigenen Strafraum lief, um die Abwehr zusammenzustauchen. Im nächsten Jahr dominierten die Fohlen trotz des verbesserungswürdigen Abwehrverhaltens die Geschicke der Bundesliga. Selbst ein zusammengebrochenes Tor bei einem Heimspiel gegen Werder Bremen und die Vergabe beider Punkte an die Norddeutschen am „grünen Tisch“ können den zweiten Titelgewinn nicht verhindern.
Sowieso ist der Name Hennes Weisweiler untrennbar mit der glorreichen Zeit der Fohlen verbunden. Unter ihm gewinnt die Borussia drei Meistertitel, den UEFA-Cup und - durch die legendäre Selbsteinwechslung und den anschließenden Siegtreffer von Günther Netzer - auch den DFB-Pokal. Seine unverdrehte Art („Abseits ist, wenn dat lange Arschloch [gemeint ist Netzer] so spät abspielt“) macht ihn zum Publikumsliebling. Die Meistermannschaft von 1975, dem Jahr des UEFA-Cup Sieges, gilt noch heute als beste Fohlenelf aller Zeiten.
Mit Beginn der 1980er - nach dem verlorenen UEFA-Cup Finale gegen Eintracht Frankfurt - endet die Vorherrschaft der Fohlen. Bis zur Jahrtausendwende gewinnen sie gerade mal einen Titel, den DFB-Pokal 1995. Dem Absturz folgt der Abstieg, als die Gladbacher 1999 als Tabellenletzter in die Zweitklassigkeit versinken. Zwar gelingt zwei Jahre später der Wiederaufstieg, manch ein Fan denkt aber mit Wehmut an die Dominanz seines Vereins in den glorreichen 70ern zurück.
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Ob in Freuden oder Schmerzen, ich trag die Raute in meinem Herzen!
Egal, ob es dunkel ist oder hell, mein Herz schlägt für
den VFL.
Wo ich geh und steh, schlägt es immer nur BMG!
Heute und in 100 Jah'r, stehe ich zu meiner BORUSSIA!
Und sollte mich einst der Teufel holen, ich war, bin und bleibe ein Fohlen!
Mein Verein bleibt was ich auch mach,
VFL BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH !
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